Der Förderverein am Bildungszentrum West Ludwigsburg e. V. wurde am 21. April 1997 gegründet um eine Schulsozialarbeiterstelle am Bildungszentrum West einrichten zu können. Die Einrichtung dieser Stelle sollte und soll ein lang anhaltendes, positives Klima am BZW unterstützen. Wichtigstes Ziel war hierbei das Schaffen einer Anlaufstelle für tägliche schulische Probleme und Sorgen. Konflikte und Streitigkeiten auf dem Schulgelände sollen geschlichtet und vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, so dass es erst gar nicht zu Auseinandersetzungen kommt.
Die Gewaltbereitschaft unter Schülern und Schülerinnen war zu der Zeit sehr groß. Eine Fragebogenaktion machte z. B. deutlich, dass einzelne Schüler zum Diebstahl in einem Supermarkt gezwungen wurden oder andere auf dem Weg zum Bahnhof um ihre Markenjacken bangen mussten.
Nachdem dann ein Konzept für die Stelle erarbeitet war, wurde schnell klar, dass die direkte Anstellung eines Sozialarbeiters durch den Förderverein eine finanzielle und organisatorische Überforderung gewesen wäre. Man brauchte eine praktikable Lösung.
Die Katholische und die Evangelische Kirche, der Förderverein am Bildungszentrum West und das Caritaszentrum Ludwigsburg ließen sich für das Vorhaben gewinnen und am 14. Oktober 1999 konnte der Trägerverein Schulsozialarbeit am Bildungszentrum West e.V. gegründet werden.
Der Sozialausschuss der Stadt Ludwigsburg genehmigte die Bezuschussung des Trägervereins und ab September 2000 konnte der Schulsozialarbeiter Martin Böttger angestellt werden.
Zuerst war die Schulsozialarbeit in einem Klassenzimmer der damaligen Osterholz-Hauptschule untergebracht, später dann in einem Büro in der Gottlieb-Daimler-Realschule.
Im Jahr 2004 konnte der Schülertreffpunkt, das „Westside“, in der ehemaligen Königin-Olga-Kaserne eingerichtet werden. Der Förderverein finanzierte die Kücheneinrichtung, den Billardtisch und den Tischkicker.
Mit der Verlagerung der Hauptschule in den Stadtteil Eglosheim stand im Jahr 2010 auch die Schulsozialarbeit zur Diskussion. Politik und Stadtverwaltung konnten schnell davon überzeugt werden, die Schulsozialarbeit beizubehalten.
Nicht nur die von den Vereinen geförderten Projekte wie Themenabende, Podiumsdiskussionen oder Theaterstücke für die Schüler waren dabei schlagende Argumente, sondern auch die immer stärke werdende Präsenz von Martin Böttger im Alltag der Schüler und Lehrer wie z. B. beim Klassenrat, den Streitschlichterausbildungen und Gewaltpräventionsveranstaltungen.
Schulsozialarbeit ist heute wichtiger denn je. Die Durchführung von schulartübergreifenden Aktionen und Präventionsprojekten sowie Einzelberatungen sind inzwischen fester Bestandteil des Schulalltags geworden. Jahr für Jahr nehmen mehr Schüler, Eltern und Lehrer der Gottlieb-Daimler-Realschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums sozialpädagogische Hilfe in Anspruch. Der Förderverein gegen Gewalt am Bildungszentrum West e.V. möchte dringend darauf hinweisen, dass der Bedarf an Schulsozialarbeit weiter steigen wird.
Positive Effekte werden auch aus der seit kurzem bestehenden Kooperation der Schulsozialarbeit mit der Jugendförderung der Stadt Ludwigsburg im Bezug auf das Voll- und Teilzeitinternat erwachsen.
Wie stark die Verflechtung und Akzeptanz der Schulsozialarbeit innerhalb der Weststadt (und teilweise darüber hinaus) geworden ist, zeigt nicht nur dieses Beispiel, sondern auch die stetig wachsende Zahl von aktuell rund 550 Vereinsmitgliedern.
Christoph Kaup, Peter Niedermair